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EDITORIAL
I n dieser Ausgabe möchten wir Ihnen drei Leitlinien zu praxisrelevanten Themen vorstellen, die von deutschen Fachgesellschaften nach den Regeln der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) erstellt und auf der Leitlinienplattform www.awmf.de publiziert wurden. Die 1962 gegründete AWMF ist eine Dachorganisation von zurzeit knapp 200 deutschen Fachgesellschaften aus allen Bereichen der Medizin. Die Förderung der fächerübergreifenden Zusammenarbeit bei wissenschaftlich-medizinischen Aufgaben sowie die Verbindung der wissenschaftlichen Medizin mit der ärztlichen Praxis gehören zu den wichtigsten Zielen der AWMF.
Wir haben uns in den Zusammenfassungen der drei Leitlinien in diesem Heft darauf konzentriert, aus den zum Teil recht umfangreichen Texten die für Sie als Kinderärztin und Kinderarzt in der Praxis wichtigsten Aspekte herauszufiltern und zusammenzufassen. Auch haben wir Fachleute aus der Schweiz gebeten, die Empfehlungen aus ihrer Sicht einzuordnen. Sicher wird der eine oder andere bei der Lektüre zustimmend nicken und sich in seiner Vorgehensweise in der Praxis bestätigt fühlen. Genauso sicher wird jedoch auch so mancher den Kopf schütteln über Empfehlungen, die aus seiner Sicht nicht in die Praxis passen oder zumindest diskussionswürdig sind. Ein beabsichtig-
Dr. Renate Bonifer Redaktorin PÄDIATRIE renate.bonifer@rosenfluh.ch
Was die Kollegen empfehlen
Leitlinien spielen dabei eine grosse Rolle. Sie werden regelmässig oder auch bereits vor Ablauf des üblichen Revisionsintervalls bei Bedarf aktualisiert und erweitert. Die drei in diesem Heft vorgestellten Leitlinien werden spätestens in zwei bis drei Jahren erneut beurteilt und, falls notwendig, neuen Erkenntnissen angepasst. Nun sind Leitlinien das eine, die tägliche Praxis allzu oft etwas anderes. Auch mag so mancher Leser nach dem Studium umfangreicher, mitunter mehr als 100 Seiten umfassender Leitlinien zwar viel über bestimmte Krankheiten gelernt haben, aber genauso ratlos wie zuvor sein, was dies nun für das Handeln in der Praxis konkret bedeutet.
ter Effekt – denn es schärft das Bewusstsein um das eigene Handeln, wenn man sich damit auseinandersetzt, was andere Fachleute bei diesem und jenem empfehlen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gleichermassen kurzweilige wie aufschlussreiche Lektüre.
Renate Bonifer
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