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Journal Club
Erhöht Vitamin-D-Mangel das Risiko für HPV-Infektionen?
Da ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel den Schutz vor etlichen infektiösen Erkrankungen verbessern kann, wollten Shim et al. wissen, ob es auch einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-DSpiegel und onkogenen HPV-Infektionen gibt. Auf der Basis des Health und Nutrition Examination Survey von 2003 bis 2006 untersuchten sie die Daten von 2353 Frauen im Alter von 20 bis 59 Jahren, von denen sowohl der HPV-Status als auch der 25-Hydroxyvitamin-D-Spiegel (25[OH]D) bekannt war, hinsichtlich
einer allfälligen Assoziation. Nach Adjustierung für Alter, Ethnie und Ehestatus ergab sich eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Hochrisiko-HPV-Infektion pro 10 ng/ml erniedrigtem Vitamin-DSpiegel (Odds Ratio [OR]: 1,14; 95%Konfidenzintervall [KI]: 1,02–1,27). Ebenso erhöhte sich das Risiko für eine Infektion mit den HPV-Vakzinetypen bei stark erniedrigtem 25(OH)D-Spiegel (< 12 ng/ml; OR: 2,9; 95%-KI: 1,32–6,38), bei erniedrigten Serumspiegeln mit Werten zwischen 12 und 19 ng/ml (aOR = 2,19; 95%-KI: 1,08–4,45) sowie bei un- genügenden Serumspiegeln mit Werten zwischen 20 und 29 ng/ml (OR = 2,19; 95%-KI: 1,22–3,93) im Vergleich zu Frauen, deren Spiegel von den Autoren mit Werten ab 30 ng/ml als normal be- wertet wurden. L Mü Shim J et al.: Association between serum 25-hydroxyvitamin D level and human papillomavirus cervicovaginal infection in women in the United States. J Infect Dis. 2016; 213(12): 1886–1892. 12 SCHWEIZER ZEITSCHRIFT FÜR ONKOLOGIE 4/2016