Transkript
MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
Rosenbergstrasse
Zur neuen europäischen Mathematik («2 × 2 = 5») gab’s ein paar kreative Anmerkungen, zum Beispiel die: Ruth Dreyfuss, alt Bundesrätin: 2 × 2 = 6, die reiche Schweiz kann sich das leisten.
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Apropos: Klassenkamerad Michael, sich leicht verschämt erinnernd: Mathematik hat für mich immer so getönt: Zwei Goldfische wandern durch die Wüste. Der eine ist rot, der andere dünn. Wie viel wiegt die Palme, wenn es regnet?
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Statt eines umstrittenen politischen Statements mit Reizpotenzial für einmal eine schlichte Weisheit aus China: Der beste Zeitpunkt, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Der zweitbeste Zeitpunkt ist heute.
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Viele politisch Verantwortliche scheuen vor allem eines: politische Verantwortung. Dies ist mit ein Grund, warum es so viele Think Tanks und Beratungsfirmen gibt. Politisch Verantwortliche trauen sich nämlich nicht mehr, selber zu denken – oder sie können es schlicht nicht. Sie lassen daher denken. Von eben diesen Think Tanks. Das kostet zwar einiges (meist den Steuerzahler), aber wenigstens können die politisch Verantwortlichen auf diese Weise die Verantwortung für allfällige Fehlentscheide auf jene abwälzen, die niemandem verantwortlich, aber gut bezahlt fürs Nachdenken sind M.a.W.: In den Think Tanks verflüchtigen sich Verantwortlichkeit – und Geld. Eine wunderbare Erfindung.
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Der kluge griechische Ex-Finanzminister Varoufakis: «Zu sagen, die EU leide an einem Demokratiedefizit, wäre so, wie wenn man sagen würde, auf dem Mond herrsche ein Sauerstoffdefizit.» Varoufakis original: «There is no ‹oxygen deficit› on the moon! There is no oxygen. Fullstop!»
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Es ist absurd, an einen Gott zu glauben, nur weil man seine Nichtexistenz nicht beweisen kann. Die Nichtexistenz der Zahnfee kann auch niemand beweisen – und an die glaubt schliesslich auch keiner (meinte ein Philip Möller).
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Ein älterer Kollege namens Kari murmelte: Meine liebste Sexfantasie am Wochenende: in allen möglichen Stellungen ausschlafen.
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Schockbilder auf Zigarettenpackungen genügen offenbar nicht. Im bereits zweiten Vorstoss zur Abschreckung von Rauchern hat das EU-Parlament beschlossen, dass Zigaretten ab nächstem Jahr nur noch von schwarz bemantelten, eine Sense tragenden Verkäufern mit eisigem leerem Blick angeboten werden dürfen. Dadurch sollen Käufer von Tabakprodukten stärker mit ihrer eigenen Vergänglichkeit und ihrem unausweichlichen Tod konfrontiert werden. (Quelle: www. der-postillon.com) (Das Problem ist, dass Sie heute nicht mehr sicher sein können, dass ein Fake ein Fake und
Unsinn Unsinn ist und nicht doch tierisch ernste politische Realität.)
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Dazu passend die Frage eines Lesers von ZDDK («Zuerst denken, dann klicken»): «Liebes ZDDK-Team, ich bin auf einen Artikel gestossen, in dem behauptet wird, dass ab 2018 jede 1000. Zigarette mit einem Brechmittel versehen wird. Gibt es darauf schon eindeutige Hinweise oder ist das wieder nur Humbug?»
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Oder direkt von www.x.news.eu: «Der bekannte Zigarettenmulti PAT (Pacific American Tobacco) will noch im Herbst Zigaretten auf den Markt bringen, die mit Farbstoffen versetzt sind. Auf diese Weise wird es Raucherlungen in Zukunft auch in Gelb, Grün, Blau und anderen Farben zu bewundern geben.»
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Natürlich Facebook: Mancher geht leichtfertig in eine Bar und kommt leicht fertig wieder raus.
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Und das meint Walti: Es gibt – unabhängig vom Geschlecht – durchaus Menschen, bei denen das Tragen eines Nikab oder einer Burka ein ästhetischer Dienst an der Menschheit wäre.
Richard Altorfer
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ARS MEDICI 19 I 2016