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SAaKkKtuellSeite der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK)
Die SAKK präsentiert ihre Forschungsstrategie
An der Generalversammlung der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Klinische Krebsforschung (SAKK) am 29. Juni 2016 wurde die vom Vorstand ausgearbeitete Forschungsstrategie den anwesenden Mitgliedern präsentiert. Darin definiert die SAKK die Rahmenbedingungen und Schwerpunkte ihrer Forschung und sichert damit den hohen Qualitätsstandard ihrer Arbeit.
Das Hauptziel, das die SAKK mit ihrer Forschung verfolgt, ist und bleibt die Verbesserung der Heilungsrate, der Lebensdauer und der Lebensqualität von Patientinnen und Patienten, die an einer malignen Neoplasie erkrankt sind. Um ihnen die beste Krebstherapie zu ermöglichen, will die SAKK weiterhin multidisziplinäre Studien fördern, um so das gesamte Wissen der Spezialistinnen und Spezialisten aller Fachbereiche zielorientiert und effizient zu nutzen. Zudem strebt die SAKK eine noch engere und aktivere Kooperation mit internationalen akademischen Forschungsgruppen an, um auch weiterhin wichtige Studien in seltenen Indikationen durchzuführen. Auch die Zusammenarbeit mit Universitäten, Start-ups und der Industrie soll weiter ausgebaut werden. Sie ermöglicht der SAKK die Entwicklung und den Zugang zu neuen Pharmaka, Immuntherapien, genmodifizierten Organismen, Medizinalprodukten und Methoden und stärkt damit ihre Innovationskraft. Mit dieser Positionierung wird es der SAKK gelingen, auch in Zukunft die führende Organisation für akademische, klinische und patientenbezogene Krebsforschung in der Schweiz zu bleiben und ihre Stellung als wichtigsten Sponsor derartiger Studien zu behaupten. Mehr Informationen zur SAKK und ihrer Forschungsstrategie sind auf www.sakk.ch zu finden.
Was möchte die SAKK mit ihrer Positionierung erreichen? Wir haben unser Ziel, gesamtschweizerisch akademische klinische Krebsforschung durchzuführen, nochmals klar formuliert. Dazu wurden die Rahmenbedingungen definiert, die Ziele festgelegt und die Forschungsthemen klar dargelegt. Damit werden die Entscheidungen des Vorstands für die Mitglieder, aber auch für die Projektgruppen ersichtlich. Den Projektgruppen kommt innerhalb der SAKK eine entscheidende Rolle zu: Sie setzen sich aus Ärzten zusammen, die in einem bestimmten Krankheitsgebiet, beispielsweise Brustkrebs oder Leukämie, über ausgewiesenes Fachwissen verfügen. Diese Projektgruppenvertreter behandeln täglich Patienten und wissen dadurch bestens Bescheid über die Anliegen krebskranker Menschen. Die Ideen für neue patientenorientierte Forschungsprojekte werden von ihnen ausgearbeitet und von unserem Vorstand geprüft und bewilligt. Bei einer Bottom-up-Organisation wie der unseren ist es wichtig, dass die Leistungsträger – hier die Projektgruppen – klar wissen, wo die Schwerpunkte liegen. Es ist für sie
SAKK-Präsident PD Dr. med. Roger von Moos
Roger von Moos ist Chefarzt Onkologie/ Hämatologie am Kantonsspital Graubünden und Leitender Arzt im Universitätsspital Zürich (Leiter Phase-I-Unit).
Seit dem 1. Juli 2016 ist er zudem amtierender Präsident der SAKK.
aber auch wichtig, dass sie Entscheidungen nachvollziehen können. Hier ist Transparenz gefordert. Genau das wird mit der Forschungsstrategie erreicht.
Wie wurde die Forschungsstrategie erarbeitet? Zwei Mitglieder des Vorstandes, Prof. Stefan Aebi und Prof. Miklos Pless, haben hier sehr grosse Vorarbeit geleistet. Dabei wurden bestehende Punkte weiterentwickelt. Besonderer Wert wurde darauf gelegt,
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dass mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit für die Projektgruppen entsteht, aber auch die Arbeitsprozesse auf Führungsebene effizienter werden. Der exzellente Entwurf wurde dann sowohl von der Geschäftsleitung der SAKK als auch innerhalb des Vorstandes noch verfeinert und korrigiert.
Welchen Punkt in der Forschungsstrategie erachten Sie persönlich als besonders wichtig? Der Vorstand legt die Forschungsschwerpunkte fest, indem er Projektgruppen festlegt; die einzelnen Fragestellungen und Handlungsfelder werden durch die Projektgruppen selbst festgelegt. Somit bleibt das Bottom-up-Prinzip erhalten. Der zweite wichtige Punkt ist für mich die neue nachvollziehbare Bewertung der Projekte, die auf einem klar definierten und bewerteten Kriterienkatalog beruht. Damit entsteht bei abgelehnten Projekten Transparenz und Nachvollziehbarkeit für den betroffenen Projektleiter und für die Gruppen.
Wie wird die Forschungsstrategie umgesetzt? Wenn die Mitgliederversammlung die Strategie zur Kenntnis genommen hat, wird diese schrittweise implementiert. Im Vorstand wurde bereits während der letzten Sitzung die Bewertung der Studien gemäss Vorgabe der Punkteskala durchgeführt. Dabei wurden noch einige Schwachpunkte identifiziert. Ein nächster Schritt ist die Kommunikation und die Abstimmung mit den Präsidenten der Projektgruppen. Diese Interaktion soll intensiviert werden. Nicht zuletzt wollen wir natürlich die Meinung unserer Mitglieder dazu «abholen». Dafür habe ich mir vorgenommen, innerhalb von einem Jahr alle SAKK-Zentren und ihre Leiter zu besuchen.
Sie haben kürzlich das Amt des Präsidenten der SAKK übernommen: Was ist Ihre Rolle im Zusammenhang mit der Forschungsstrategie? Meine Rolle sehe ich darin, diese Strategie weiter zu verfeinern und an die
politischen und regulatorischen Gegebenheiten anzupassen. Zusammen mit dem Vorstand gilt es, Entwicklungen zu antizipieren und dabei frühzeitig zu agieren. Wir wollen vermeiden, durch äussere Entwicklungen dazu gezwungen zu sein, nur noch reagieren zu können. Daneben ist es meine Aufgabe, auf strategischer Ebene zu überwachen, dass die Strategie operativ umgesetzt wird. Damit hoffe ich zusammen mit dem Vorstand, dem Koordinationszentrum, den Mitgliedern und allen Forschenden, medizinischen Fortschritt möglichst rasch zu unseren Patienten zu bringen, damit die Erkrankung Krebs in der Zukunft an Schrecken verliert.
Text und Interview: Thomas Mühlebach, Communications Manager SAKK.
Die SAKK bildet neue Arbeitsgruppen
Die SAKK hat zwei neue Arbeitsgruppen «Immuno-Oncology» und «Molecular Oncology» gebildet, womit sie den aktuellen Entwicklungen in der klinischen onkologischen Forschung entsprechen möchte. Damit setzt sie weiterhin Standards und verstärkt ihre Forschungsvorhaben auf diesen zweifellos immer wichtigeren Gebieten im Kampf gegen Krebs.
Die klinischen Forscher des SAKK-Netzwerks haben mit diesen neuen Arbeitsgruppen die Gelegenheit für regelmässige wissenschaftliche Diskussionen und die Entwicklung neuer Studienvorschläge.
Dr. med. Dr. phil. Sacha Rothschild, Oberarzt Medizinische Onkologie, Universitätsspital Basel, wird der Gruppe Molekularonkologie («Molecular Oncology») vorsitzen.
PD Dr. med. Roger von Moos, SAKKPräsident und Chefarzt Onkologie/Hämatologie am Kantonsspital Graubünden sowie Leitender Arzt «Phase I Unit Oncology» am UniversitätsSpital Zürich, wird der Gruppe Immun-Onkologie («Immuno-Oncology») vorsitzen.
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Quelle: Newsletter der SAKK, Juli 2016. (http://sakk.ch/en/about-sakk/news/listview/news/2016/ 07/06/sakk-establishes-the-working-groups-immunooncology-and-molecular-oncology/)
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