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EDITORIAL
Multiple Sklerose: Hoffnung bei der primär progredienten Form
A uch in dieser Ausgabe erwartet Sie ein interessanter Mix aus aktuellen neurologischen und psychiatrischen Themen, die von renommierten Experten aufgearbeitet werden. Die Multiple Sklerose (MS) bildet den neurologischen Themenschwerpunkt dieses Heftes. In den letzten Jahren wurden verschiedene neue Medikamente zur immunmodulierenden Behandlung der schubförmigen MS zugelassen. Damit stehen zunehmend mehr und auch sehr wirksame Therapiemöglichkeiten mit unterschiedlichen Wirkmechanismen und Applikationsarten zur Verfügung. Gleichzeitig weisen diese neuen und wirksamen Medikamente aber auch neue Nebenwirkungsprofile auf, weshalb die Komplexität in der Auswahl der richtigen Substanz für den richtigen Patienten zunimmt. Dr. Elisabeth Olbert und Prof. Sven Schippling geben diesbezüglich einen praxisnahen Überblick über mögliche Strategien in der Auswahl immunmodulierender Substanzen und diskutieren, wann der frühe Einsatz von hochwirksamen (aber potenziell nebenwirkungsbehafteten) Substanzen gerechtfertigt erscheint (Artikel Seite 4).
Studien-Ergebnisse mit dieser Substanz bei PPMS und fassen den Stand der Evidenz zu anderen Therapiemöglichkeiten bei progredienten MS-Verläufen zusammen (Artikel Seite 8). Während in der Betreuung von MS-Patienten der Fokus ärztlicherseits häufig auf die Auswahl und Anpassung der krankheitsmodifizierenden Therapie gelegt wird, vernachlässigen wir wahrscheinlich häufiger den Einsatz symptomatischer Therapien. Besonders wenig beachtet wurden in der Vergangenheit kognitive Defizite. Dies hat sich in den letzten Jahren erheblich gewandelt. PD Dr. Iris Penner berichtet uns von den faszinierenden Fortschritten in der Kognitionsforschung bei MS und entsprechenden Therapiemöglichkeiten (Artikel Seite 12).
Ein interessanter Bericht zum MS-Symposium, das kürzlich in Bern stattfand, rundet den Themenschwerpunkt im Heft ab (Artikel Seite 16). Der psychiatrische Schwerpunkt des Heftes befasst sich unter anderem mit der Bedeutung der Ernährung hinsichtlich von Depressionen und Demenzen(Artikel Seite 8) (Artikel Seite 22 und 25).
Neue Option mit Ocrelizumab Während immer mehr Therapieoptionen bei der schubförmigen MS zur Verfügung stehen, war die immunmodulierende Behandlung von Patienten mit progredienten Verläufen bisher äusserst schwierig. In Zukunft könnte Ocrelizumab bei Patienten mit primär progredienter MS (PPMS) eine Option werden. Dr. Anne-Katrin Pröbstel und Prof. Tobias Derfuss berichten über die Phase-III-
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Prof. Till Sprenger Chefarzt Neurologie DKD HELIOS Klinik Wiesbaden D-65191 Wiesbaden E-Mail: Till.Sprenger@helios-kliniken.de
2/2016
PSYCHIATRIE & NEUROLOGIE
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