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Editorial
PÄDIATRIE
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Diese Zeitschrift wird im EMBASE/Excerpta Medica indexiert. 15. Jahrgang, Heft 1/2009 – ISSN 1424-8468
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PÄDIATRIE ist online einsehbar unter www.ch-paediatrie.ch
S port hat bei uns einen gesellschaftlich hohen Stellenwert. Im Verlauf der Geschichte hatte Sport aber eine sehr unterschiedliche und zum Teil widersprüchliche Bedeutung. In der Antike stand man körperlicher Aktivität grundsätzlich sehr positiv gegenüber. Bereits im 2. Jahrhundert n.Chr. begann man jedoch, Kranke zu schonen, was bis Ende des 20. Jahr- Dr. med. Christoph Stüssi hunderts üblich war. So ist die krankheitsbedingte Schulsportbefreiung immer noch ein grosses Thema (19). In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde mehr und mehr der therapeutische Nutzen des Sports entdeckt (2, 5, 6, 10, 12, 13, 15, 18). Derzeit sind die nützlichen Effekte der körperlichen Aktivität derart etabliert, dass Schonung oder sogar Sportabstinenz meist als Kunstfehler erachtet werden muss. Kranke Kinder sollen sich deshalb in einem Ausmass bewegen, dass ein positiver Effekt auf ihre Gesundheit erwartet werden kann. Anstrengungsinduzierte Schäden müssen ver-
Dr. med. Bruno Knöpfli mieden werden. Beim Sport mit chronisch kranken Kindern sind deshalb einige Besonderheiten zu beachten.
Sport bei chronisch kranken Kindern
Sport als Therapie Ziel einer Sporttherapie ist es, den Auswirkungen einer Krankheit auf Organe, auf die Persönlichkeit von Patientinnen und Patienten und auf ihre soziale Integration vorzubeugen, sie zu vermindern oder zu beseitigen. Dabei stehen die Risiken einer reduzierten körperlichen Leistungsfähigkeit im Vordergrund (3, 11, 16). Ein mangelhafter Fitnesszustand (Dekonditionierung) beeinträchtigt die Organfunktion – beispielsweise des Herz-Kreislauf-Systems – und damit den körperlichen Aktionsradius, vermindert das Selbstwertgefühl, begünstigt Ängste und erschwert normale soziale Kontakte (3). Es ist oft nicht die Krankheit selbst, sondern eine schonungsbedingte körperliche Inaktivität, die für diese Dekonditionierung verantwortlich ist (7, 17). Um eine möglichst normale persönliche, schulische und berufliche Entwicklung zu gewährleisten, muss aber eine Dekonditionierung vermieden oder behandelt werden. Obschon die körperliche Aktivität durch Krankheiten direkt erschwert sein kann, ist ein wirksames Training auch bei schwer erkrankten Patienten erfolgreich durchführbar (8). Dies ist besonders bei regelmässiger Anwendung effektiv, sodass Sport bei Gesunden und Kranken wie Zähneputzen zum täglichen Leben gehören muss.
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Editorial
Sport hat bei chronisch Kranken im Vergleich zu Inaktiven mit gleichartiger Erkrankung verschiedene positive therapeutische Wirkungen: Verbesserung des Umgangs mit der Erkrankung, der Leistungsfähigkeit, der interfamiliären Beziehungen, des Selbstwertgefühls und der Lebensqualität, Abbau von Ängsten sowie Festigung der Persönlichkeit (1, 2, 4, 6, 8–10, 12, 14–16, 18). Insgesamt kann durch gezieltes, an die Erkrankung angepasstes körperliches Training eine hohe körperliche Belastbarkeit erreicht werden, und dies ohne unerwünschte Nebenwirkungen (8). Damit können Folgeprobleme der chronischen Erkrankungen vermieden oder effizient behandelt werden (5, 6, 10, 12, 15). Dies trägt wesentlich zur Verbesserung der Lebensqualität und zur sozialen Integration der Patienten bei (2, 4, 14). Bei verschiedenen Krankheiten hat Sport zudem einen positiven therapeutischen Einfluss auf die Grunderkrankung. Die aktuelle Ausgabe von Pädiatrie stellt dies anhand von sechs ausgewählten häufigen Krankheitsbildern dar.
Dr. med. Christoph Stüssi, Chefarzt Pädiatrie Kantonsspital Münsterlingen
Dr. med. Bruno Knöpfli, Chefarzt und Direktor Alpine Kinderklinik Davos
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