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Jubiläumstagung ein Erfolg – doch Phytotherapie bleibt umstritten
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Editorial
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1982
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EDITORIAL

Jubiläumstagung ein Erfolg – doch Phytotherapie bleibt umstritten

Am 25. November 2010 fand zum 25. Mal eine Schweizerische Tagung für Phytotherapie statt. Das 1988 gesetzte Ziel, an diesen Tagungen die wissenschaftlichen Erkenntnisse kombiniert mit der ärztlichen und pharmazeutischen Erfahrung zu präsentieren, wurde dank grosser Fortschritte mehr und mehr erreicht. Zahlreiche klinische Studien, Metaanalysen sowie pharmakologische Untersuchungen bestätigten traditionelle und neuere Anwendungen der Phytotherapie. Ärztinnen und Ärzte belegten ihre positiven Erfahrungen. Immer mehr Spitäler besinnen sich auf die Phytotherapie. Die Psychiatrischen Dienste Graubünden machten ihr Angebot, Phytotherapie einzusetzen, bekannt. Die Private Clienia Schlössli in Oetwil am See stellte mit PD Dr. Martin Keck einen Referenten. Keck konnte sich während seiner langjährigen Tätigkeit am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München nicht vorstellen, dass pflanzliche Arzneimittel zu einem klinischen Benefit führen. Nun beurteilte er die Aufnahme von Johanniskrautextrakten in die S3-Leitline zur psychopharmakologischen Behandlung der unipolaren Depression positiv. Dennoch: Die Phytotherapie bleibt als Methode umstritten. Bundesrat Burkhalter hat das am 12. Januar mit seinem politischen Entscheid, die Phytotherapie ab 1. Januar 2012 provisorisch wieder in die Grundversicherung aufzunehmen, bekannt gegeben. Die ihn beratende Expertenkommission beurteilte die eingereichten Daten zu Wirksamkeit,

Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit als nicht genügend. Zwischen den Zeilen vermittelte sie den Eindruck, dass dieser Nachweis gar nicht geführt werden kann. Die urteilenden Experten sind den Weg all der Ärzte, die an den WZW-Kriterien der Phytotherapie nicht zweifeln, bisher nicht gegangen. Für den mutigen Entscheid zollt die Schweizerische Medizinische Gesellschaft für Phytotherapie Bundesrat und EDI Anerkennung. Die nächsten Jahre werden zur grossen Herausforderung. Dürfen wir auf Ihre Unterstützung zählen?
Prof. Dr. Beat Meier Geschäftsstelle SMGP (www.smgp.ch) und Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften
PS: 17. November 2011, Baden 26. Schweizerische Tagung für Phytotherapie Phytotherapie in der Neurologie

1/2011

thema PHYTOTHERAPIE

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