Transkript
CongressSelection
Tour de Cœur 2015: Bereits zum 5. Mal mit dem Velo zum Kongress
25 Schweizer Kardiologen setzen um, was sie predigen
Bereits zum 5. Mal in Folge hat eine Gruppe von 25 Kardiologen aus der ganzen Schweiz den Elementen getrotzt, um sich mit dem Velo auf den Weg nach London zu machen – dem Ort, an dem sich Ende August Kardiologen aus aller Welt zum Jahrestreffen der European Society of Cardiology versammelt haben. Prof. Andreas Hoffman, Basel, schildert seine Eindrücke von der Tour.
A uf der 700 Kilometer langen Reise von Basel nach London, mit der die Teilnehmer aktiv für mehr körperliche Aktivität in der Kardiologie warben, bewältigten die Teilnehmer diesmal insgesamt rund 8000 Höhenmeter. Ausserdem dient die auf eine Initiative der Schweizerischen Ge-
im Stehen eingenommen wurde. Auf die vielen fantastischen Blicke in die verschiedenen Täler, die diese landschaftlich reizvolle Strecke normalerweise zu bieten hat, mussten die Teilnehmer der diesjährigen Tour leider aufgrund der tief hängenden Nebel verzichten. Nach dem hastigen Lunch machte
Auftakt in Basel: Begrüssung duch Prof. Hans Rickli
Tag zwei: Reifenpannen waren leider keine Seltenheit.
sellschaft für Kardiologie zurückgehende Tour de Cœur dem Sammeln von Spendengeldern für den Forschungsfonds der Schweizerischen Herzstiftung – alles in allem kamen so wieder einmal etwa 100 000 Franken für den guten Zweck zusammen. Die Reise selber finanzierten die Teilnehmer aus eigener Tasche.
Tag eins: Basel–Jungholtz
Durch die Innenstadt von Basel wurde die Gruppe zum Auftakt noch von Verwandten, Freunden, Patienten sowie Regierungsrat Lukas Engelberger begleitet. Gleich nach Überquerung der französischen Grenze ging es von den Aussenbezirken Basels weiter durch die freundliche Landschaft des Elsass Richtung Jungholtz am Fusse der Vogesen. Am Ende der 80 km langen Etappe erlebten die Fahrer den ersten Regen.
Tag zwei: Jungholtz–Épinal
Tag zwei: Ankunft auf dem Grand Ballon im Nebel.
Der Anstieg über 1000 m während der ersten 15 km in heftigem Regen war weitaus komfortabler als die darauf folgende Abfahrt Richtung Géradmer, wo der Lunch als nasses Picknick
sich die Gruppe wieder auf den Weg in das 120 Kilometer entfernte Épinal, um dort zu übernachten und wieder trocken zu werden.
42 Kardiologie • Dezember 2015
CongressSelection
Tag vier: Bei schönem Wetter macht es gleich viel mehr Spass...
Tag fünf: Auf der Überfahrt nach England
Tag sechs: Vor der Kathedrale von Canterbury
Tag sieben: Geschafft, Ankunft am ESC-Kongress
Tag drei: Épinal–Joinville Der Weg von Épinal nach Joinville war 125 km lang, und erneut galt es, 1000 Höhenmeter zu überwinden. Die Route führte auf kleinen, leeren Landstrassen bei schönem Wetter durch viele kleine Dörfer – Fahrradfahren, wie es sein sollte!
Tag vier: Joinville–Vitry-le-François–Saint-Omer Schon bald nach dem Frühstück und einem weiteren steilen Anstieg folgte eine nette und angenehme 70-km-Fahrt nach Vitryle-François bei gutem Wetter. Der anschliessend geplante Zugtransfer nach Nordfrankreich wurde durch einen Streckenunterbruch erschwert und brachte dem Pulk eine Verspätung von 4 Stunden. Doch die hungrige Gruppe erreichte ihren Übernachtungsplatz in Saint-Omer für ein spätes Diner.
Tag fünf: Saint-Omer–Calais–Dover–Canterbury Ein ungemütlicher Morgen, auf dem Weg nach Calais war die Gruppe wieder einmal in heftigem Regen und zusätzlich steifem Wind unterwegs. Erst nach schwerfälligen Grenzkontrollen konnte die Kanalfähre betreten werden. Auf der Überfahrt von Calais nach Dover waren dann etliche der Dyson-Handtrockner im Dauerbetrieb, um warme Luft in nasse Fahrradkleidung, Schuhe und Handschuhe zu blasen … Gleich nach dem Aussteigen folgte ein kurzer, steiler Anstieg auf die durch das Meer erodierten weissen Klippen von Dover. Danach radelte die Gruppe weiter auf Landstrassen über die niedrigen Hügel Südostenglands bis nach Canterbury (120 km).
Tag sechs: Canterbury–Sevenoaks Einige Mitglieder des Teams wurden beim frühmorgendlichen Gebet in der wunderschönen Kathedrale von Canterbury gesehen. Mit gutem Grund, wie sich im Laufe des Tages herausstellte: Beim Auf und Ab in den Hügeln wurde die Gruppe auf den engen Strassen von vielen ziemlich aggressiven und unfreundlichen britischen Auto- und Lkw-Fahrern überholt und «gegrüsst». Die Velofahrer schätzten sich glücklich, als sie Sevenoaks sicher und unversehrt erreichten.
Tag sieben: Sevenoaks–London ExCeL Die letzte Etappe begann mit der Einfahrt in die Londoner Innenstadt aus dem Süden, überwiegend auf Radwegen unter Vermeidung des motorisierten Verkehrs. Die Themse überquerten sie auf der Westminster-Brücke und weiter ging’s vorbei an St. Paul’s Cathedral, dem Tower und durch die Docklands bis zum ExCeL Exhibition Centre, dem Konferenzzentrum, das nach einer 60 km langen Fahrt erreicht wurde. Am Eingang des ExCeL wurden die Gruppe durch das ESC-Vorstandsmitglied Prof. Dan Atar herzlich begrüsst. Alle Teammitglieder genossen einmal mehr die einzigartige Erfahrung dieser Reisewoche und waren froh, ihren Bestimmungsort in bester Stimmung und guter Gesundheit zu erreichen. Schon jetzt freuen sie sich auf die Reise von Lugano nach Rom!
Andreas Hoffmann/Mü
Herzlichen Dank den Fahrern für die Fotos.
Kardiologie • Dezember 2015 43