Transkript
Rosenbergstrasse
MEDIEN, MODEN, MEDIZIN
Ein sehr junger Bekannter: «Heute Morgen gab es Kaffee mit Red Bull statt Wasser. Nach zehn Minuten auf der Autobahn fiel mir auf, dass ich mein Auto vergessen hatte.»
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Vielleicht kennen Sie das: Was tun mit einem geerbten Nerzmantel? Von Grosi oder Mutter in den Siebzigerjahren des letzten Jahrhunderts nach langem, verzichtreichem Sparen als Statussymbol teuer erstanden. Selten getragen, jahrelang sorgfältig eingemottet. Das Internet hilft, wie so oft – diesmal leider nicht. Auf eBay Deutschland werden zurzeit 885 (!) Nerzmäntel angeboten. Zum Preis von durchschnittlich etwa 200 Euro. Nicht einmal einem Zehntel des Kaufpreises. Das tut weh. Zum einen wegen der armen Minks, die völlig sinn- und nutzlos gelitten haben, zum andern wegen Oma, Tante oder Mutter. Gut, dass sie es nicht mehr erleben. Am Ende der einstündigen Internetrecherche nach geeigneten Verwendungsideen für überflüssige Pelzmäntel hat man mindestens dreierlei erfahren. Erstens: Man ist nicht allein mit dem Problem. Zweitens: Den Nerz einer obdachlosen Alkoholikerin zu verschenken, ist keine gute Idee. Drittens: Veganer, die Lederschuhe tragen, werden als Berater in Pelztragefragen nicht wirklich ernst genommen.
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«Die Spareinlagen sind sicher», sagte Frau Merkel in der Finanzkrise. Und beförderte mit dieser Aussage ein Verhalten, das ihr am Ende recht gab – obschon der Satz an sich natürlich eine (Not-)Lüge war. Die Leute glaubten es und liessen ihr Geld auf der Bank. «Wir schaffen das!» Nach der positiven Erfahrung mit der Bankkontenlüge war Frau Merkel guten Mutes, dass es auch dieses Mal klappen würde. Doch leider
beförderte die eigentlich an ihre Landsleute gerichtete Refugee-Lüge (eigentlich mehr eine von Anfang an unrealistische Behauptung und erst noch leicht als das zu erkennen) ein Verhalten, das genau das Gegenteil bewirkte: Im Libanon, in der Türkei und von Ghana bis Afghanistan glaubten ihr die Leute. Und kamen in Massen, die Deutschland nicht schaffen wird, wenn nicht bald gegengesteuert wird. Dass Frau Merkel den Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Lüge nicht sah, wird als ihr epochaler Fehler in die Geschichte eingehen.
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Entwicklung: Wir schaffen das. – Wir schaffen es, aber nicht über Nacht. – Das schafft uns.
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Es kommt immer der Tag, da die Übermittler einer Warnung dafür verantwortlich gemacht werden, dass eintritt, wovor sie gewarnt haben. Wer heute vor den Clashes mindestens zweier Kulturen (eine davon die christliche) in Europa warnt, wird zwar recht erhalten – aber dafür geprügelt werden, als ob er daran Schuld trüge.
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Eines der zahlreichen Probleme der unkontrollierten Immigration: Unter den vielen Einwanderern nach Deutschland gibt es zwar auch Fachkräfte, aber viel mehr noch Menschen, die Fachkräfte brauchen. Pro Million Einwanderer müssten 500 bis 1000 Hausärzte eine Praxis eröffnen. Aber leider wandern die eher aus (zum Beispiel in die Schweiz) und nicht ein. Ebenso wenig wie die gleichfalls dringend benötigten Pflegepersonen, Lehrer, Kindergärtnerinnen, Polizisten, Bauarbeiter, Handwerker und, und, und …
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Das meint der dicke Bekannte aus den USA (nachfolgend die unautorisierte Übersetzung): Je mehr du wiegst, umso schwieriger bist du zu kidnappen. Deshalb: Be safe – eat cake!
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Es meinte Beda Stadler – nach eigener Einschätzung nicht Provokateur, sondern Selbstverteidiger – gnadenlos respektlos gegenüber allem Irrationalen, nenne es sich nun Religion oder Medizin: «Erschreckend zu wissen, dass wir von Menschen regiert werden, die daran glauben, dass eine Frau ohne Sex schwanger wurde, dass ein junger Mann übers Wasser lief und gen Himmel flog und die in unsere Verfassung schreiben liessen, dass die Verabreichung von Chügeli mit nichts drin eine anerkannte Therapiemethode ist.»
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Glauben kann man viel. Wissen tut man nur wenig. Und so bewahrheitet sich wieder einmal: «Weniger ist mehr.»
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Und das meint Walti: Da will man mal in Ruhe das ganze Haus putzen. Und was passiert? Man hat keine Lust.
Richard Altorfer
ARS MEDICI 21 I 2015
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