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Buchtipp
Gehirn und Moral
Die Neuroethik ist eine neue wissenschaftliche Disziplin, die seit dem Beginn des neuen Jahrtausends entstanden ist. Denn erst in den letzten Jahren haben sich die Möglichkeiten der Neurowissenschaften derart entwickelt, dass die professionellen Akteure zunehmend an ethische Grenzen stossen. Die Auswirkungen von Erkrankungen des Gehirns auf unsere Wahrnehmung, unser Denken, Fühlen und Verhalten werden zwar immer weiter erforscht, viele Aspekte werden jedoch noch nicht verstanden, und es stellen sich immer wieder Grundsatzfragen: • Was nimmt ein Mensch im sogenannten
Wachkoma wahr und welche Konsequenzen hat das für die Behandlung? • Wie gehen wir würdevoll mit Demenzkranken um? • Sind Hirntote wirklich tot, darf man ihnen Organe entnehmen?
• Was sind die Chancen und Risiken genetischer Untersuchungen?
• Was tun bei Zufallsbefunden? • Wie gehen wir mit technischen Ent-
wicklungen wie Neuroprothesen und tiefer Hirnstimulation um? Hier gibt es keine einfachen Antworten, vielmehr sind ethische Reflexion, Dialog und Verantwortung erforderlich. Einen hilfreichen Leitfaden hierzu präsentieren nun zwei Fachärzte für Neurologie, die ausser ihrer medizinischen Ausbildung auch ein Philosophiestudium bzw. eine Promotion im Fach Philosophie vorzuweisen haben. Anhand von ausgesuchten Schicksalen erörtern sie neben medizinischen und neurowissenschaftlichen auch philosophische, ethische, historische, rechtliche und soziale Aspekte.
AZA
Markus Frings/Ralf Jürgen Jox: Gehirn und Moral Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2015. 296 Seiten, 0 Abbildungen, gebunden ISBN Buch: 978-3-13-198961-1 ISBN E-Book (PDF): 978-3-13-198971-0 ISBN E-Book (ePub): 978-3-13-198981-9 Preis: 23.– Franken.
Neurologie • Oktober 2015 13