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European Oncology Nursing Society: Paravasationen einheitlich versorgen
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Die European Oncology Nursing Society (EONS) ruft zur Umsetzung der neuen Leitlinien auf. Diese sollen Pflegefachkräfte bei der Versorgung von Paravasationen unterstützen und die Behandlung von Krebspatienten damit generell verbessern.
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European Oncology Nursing Society: Paravasationen einheitlich versorgen

Die European Oncology Nursing Society (EONS) ruft zur Umsetzung der neuen Leitlinien auf. Diese sollen Pflegefachkräfte bei der Versorgung von Paravasationen unterstützen und die Behandlung von Krebspatienten damit generell verbessern.
Zu einer Paravasation kommt es, wenn bei der Injektion oder Infusion von Chemotherapeutika Flüssigkeit aus den Blutgefässen in das umliegende Gewebe übertritt. Das kann zu schweren und dauerhaften Beeinträchtigungen führen (1). Im Rahmen der intravenösen Chemotherapie mit Anthrazyklinen treten Paravasationen zwar nur in 0,1 bis 1,0% der Fälle auf, verursachen aber schwere Gewebsschädigungen und erfordern daher sofortiges Handeln. Täglich werden weltweit über 100 000 Chemotherapeutika und eine Million Infusionen intravenös verabreicht (2, 3). Paravasationen verursachen nicht nur Schmerzen und andere Beschwerden, die Folgen sind weitreichender: Die Patienten müssen länger im Krankenhaus bleiben, benötigen eine umfangreichere Nachsorge einschliess-

lich physikalischer Therapie und leiden unter psychischen Beschwerden.
Neue Leitlinien jetzt abrufbar «Derzeit ist die Behandlung von Paravasationen innerhalb Europas noch nicht einheitlich geregelt», sagte Yvonne Wengström, Vorsitzende der EONS-Arbeitsgruppe. «Die meisten Pflegefachkräfte erhalten kein spezielles Training, wie sie mit Paravasationen richtig umgehen sollen. Daher sind die neuen Leitlinien und ihre Umsetzung sehr wichtig. Sie sollen Paravasationen vermeiden und eine optimale Versorgung im Falle einer Paravasation garantieren.» Basierend auf der derzeitigen Studienlage empfehlen die Leitlinien Dexrazoxane (Savene®) als Mittel der ersten Wahl bei paravenöser Injektion oder Infusion von Anthrazyklinen. Es handelt sich um das einzig zugelassene Antidot, das bei frühzeitigem Einsatz Gewebeschädigungen entgegenwirken kann (4). Die Leitlinien, die insbesondere für Pflegefachkräfte entwickelt wurden, sind offiziell auf der 6. EONS-Frühlingskonferenz 2008 in Genf vorgestellt worden. Die Guidelines können auf der folgenden In-

ternetseite heruntergeladen werden: http://www.cancerworld.org/CancerWor ld/getStaticModFile.aspx?id=1987
G.B.
Quelle: Medienmitteilung anlässlich der EONS-Frühjahrskonferenz vom 28. März 2008 in Genf.
Referenzen: 1. Langer SW, et al.: Other uses of dexra-
zoxane: savene, the first proven antidote against anthracycline extravasation injuries. Cardiovasc Toxicol 2007; 7: 151–153. 2. Buter J.: Savene (dexrazoxane): an effective nonsurgical treatment for anthracycline extravasation. Hospital Pharmacy Europe 2007; 33: 38–9. 3. European Oncology Nurses Society http://www.cancerworld.org/CancerWo rld/moduleStaticPage.aspx?id=3891&i d_sito=2&id_stato=1 [accessed March 2008] 4. European Oncology Nurses Society http://www.cancerworld.org/CancerWo rld/moduleStaticPage.aspx?id=3891&i d_sito=2&id_stato=1 [accessed March 2008]

Lungenkrebs: Spitze des Eisbergs erreicht?

Lungenkrebs, in den entwickelten westlichen Ländern heute die häufigste krebsbezogene Todesursache, scheint in diesen Regionen der Erde seinen Höchststand erreicht zu haben.
Der Grund: Rauchen – als die Hauptursache der Krankheit – nimmt in den westlichen Ländern gegenwärtig allmählich ab, wie aktuelle Tendenzen zeigen.

Besorgniserregend ist dagegen die Entwicklung in asiatischen Staaten, wo heute mehr Menschen rauchen und dem Passivrauch ausgesetzt sind als jemals zuvor. Hier wird in den nächsten Jahrzehnten eine regelrechte Lungenkrebsepidemie zu erwarten sein, so die Hochrechnungen aktueller Statistiken zum Tabakkonsum asiatischer Regionen. Diese Entwicklung ist umso besorgniserregen-

der, als dass die meist armen Länder Asiens nicht allen Kranken ein otimales Therapieprogramm bereitstellen können.
hir
Quelle: Pressemitteilung Datamonitor, 21. Mai 2008: Lung cancer epidemic looming in Asia?

ONKOLOGIE 3/2008

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