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Rationale Phytotherapie: Antiallergische Wirkung des Pestwurz-Extrakts Ze 339
Andreas Schapowal: Rationale Phytotherapie: Antiallergische Wirkung des Pestwurz-Extrakts Ze 339. 183 Seiten, 1. Auflage 2004, Verlag Kilian, Marburg, ISBN 3-932091-87-6.
Dieses Buch ist die Kurzfassung der Habilitationsschrift von PD Dr. med. Andreas Schapowal, für die der Autor im März 2004 die Venia legendi der Medizinischen Hochschule Hannover erhielt. Es beschreibt die Entwicklung des Pestwurz-Spezialextrakts Ze 339 der Firma Zeller und die pharmakologischen Prüfungen und klinischen Studien der Wirksamkeit des Extrakts gegen die saisonale allergische Rhinitis. Die ganze Geschichte begann mit einem Zufall: Mitarbeiter der Firma Zeller, die ein Pestwurz-haltiges Präparat gegen Spannungskopfschmerzen einnahmen, bemerkten, dass gleichzeitig vorhandene Heuschnupfen-Symptome deutlich gemildert wurden. Dies führte zur genauen Erforschung der Pestwurz (Petasites hybridum). Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Im ersten Teil folgt nach einer ausführlichen Beschreibung der allergischen Rhinitis und den dabei ablaufenden immunologischen Vorgängen ein botanisches Kapitel über die Pestwurz im Allgemeinen sowie die Züchtung von Petzell®, einer von der Firma Zeller entwickelten Pestwurzpflanze aus der Petasin-Chemovarietät, die sich durch einen hohen Gehalt an Wirkstoffen und einen niedrigen Gehalt an toxischen Pyrrolizidin-Alkaloiden auszeichnet. Dann geht der Autor auf die Herstellung, Pharmakologie und Toxikologie des PestwurzSpezialextrakts Ze 339 ein, der in einem patentierten CO2-Verfahren hergestellt wird. Anschliessend werden durch eine spezielle Methode vorhandene Pyrrolizidin-Alkaloide eliminiert. Bei den In-vitroUntersuchungen werden die Hemmung der Leukotrien-Biosynthese, die Blockierung der Verfügung von Kalziumionen in den Zellen sowie die Mastzellen-Stabilisierung beschrieben. Die drei folgenden Teile stellen je eine klinische Studie vor, die mit Ze 339 gemacht wurden:
q Eine offene Studie mit sechs PatientenInnen zur In-vivo-Überprüfung der im ersten Teil beschriebenen In-vitroWirksamkeit gegen saisonale allergische Rhinitis
q Eine multizentrische, prospektive, randomisierte, doppelblinde klinische Studie zur Überprüfung der NichtUnterlegenheit von Ze 339 gegenüber Cetirizin (Zyrtec®) bei saisonaler allergischer Rhinitis
q Eine gleich angelegte Studie zur Überprüfung auf Überlegenheit von zwei unterschiedlichen Dosierungen von Ze 339 untereinander und gegenüber Plazebo.
Alle Studien werden äusserst genau beschrieben. Das Studiendesign, die Auswahl von Patienten und Patientinnen, die Methode sowie die Ergebnisse werden mit vielen Details vorgestellt. Diese für ein Buch notwendige Weitläufigkeit kann die Lektüre erschweren, weil die meisten (unter Zeitdruck stehenden) LeserInnen wahrscheinlich an «Journal-Quantitäten» gewohnt sind, bei denen die wichtigen Punkte einer Studie auf einigen Seiten zusammengefasst werden. Personen mit ausgesprochenen Spezialkenntnissen der Materie werden die vielen Angaben aber sicher mit Gewinn lesen. Alle Studien zeigten für Ze 339 sehr positive Resultate: Die rasch auftretende Wirksamkeit gegen alle vier Symptome der allergischen Rhinitis in der offenen Studie, die Nicht-Unterlegen-
heit gegenüber Cetirizin in der ersten doppelblinden Studie sowie die Überlegenheit gegenüber Plazebo in der zweiten doppelblinden Studie. Details: Bei Cetirizin trat dreimal so häufig Müdigkeit auf wie beim Pestwurz-Extrakt. In der plazebokontrollierten Studie erreichte die hohe PestwurzDosis bereits am ersten Therapietag eine statistisch signifikante klinische Wirksamkeit. Das Buch könnte noch gewinnen, wenn die jeweils am Schluss der Studienbeschreibung stehenden Kapitel «Diskussion» die Schlussfolgerungen übersichtlicher darlegten. (Wetten, dass viele LeserInnen die Studienbeschreibung lesen und dann gleich zur Diskussion übergehen.) In der Zusammenfassung weist der Autor auf künftige Studien hin, die im Hinblick auf die Zulassung des inzwischen in der Schweiz registrierten Präparats Tesalin® in den USA und im Hinblick auf eine allfällige weitere Anwendbarkeit des Präparats bei anderen atopischen Erkrankungen schon laufen oder geplant sind. Neben den vielen Negativmeldungen und Rückschlägen, die die Phytotherapie in letzter Zeit immer wieder in Schieflage brachten, kann das vorliegende Buch als Dokumentation einer eigentlichen phytotherapeutischen Erfolgsstory bezeichnet werden, die auf alle an Phytotherapie interessierten Personen wohltuend wirkt. q
Christoph Bachmann
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