Transkript
ECHO
«Wir
Zuschrift
haben uns gekümmert!»
zu «Kümmerts niemanden?»
Wichtige
Patienteninformation!
Editorial in ARS MEDICI 1/12
Wir beziehen uns auf Ihr Editorial in ARS MEDICI 1/12 und überlassen Ihnen im Anhang unsere «Antwort», welche wir all unseren Kunden zur Verfügung gestellt haben. Und das sind immerhin rund 1300 Arztpraxen in der Ostschweiz.
Im Namen der Geschäftsleitung der eastcare AG Peter Sauter, Geschäftsführer
eastcare AG E-Mail: peter.sauter@eastcare.ch Tel. 071-282 20 00, Fax 071-282 20 10 Ikarusstrasse 9, 9015 St. Gallen Internet: www.eastcare.ch
Begleitbrief Hausärzte: «Videokonferenz statt Arztbesuch» – informieren Sie Ihre Patienten!
Sehr geehrte Frau Dr. … Als Ihr Trustcenter und Managed-Care-Partner unterstützen wir Sie in gesundheitspolitischen Belangen. So auch im Falle von «netCare». Seit wenigen Tagen lancieren pharmaSuisse, Medgate und Helsana ein aus unserer Sicht fragwürdiges Pilotprojekt namens «netCare» (www.netcareapotheke.ch). Die Hausärzte Schweiz, die Haus- und Kinderärzte der Ostschweiz, die Ärztegesellschaft Thurgau und andere mehr haben hierzu bereits kritisch Stellung genommen. Ob Ihre bewährte fachärztliche, kostengünstige und persönliche Beratung in Ihrer Praxis in eine kostentreibende «Hinterzimmer-VideoBeratung» in den Apotheken abgleitet oder nicht, darüber wird das Verhalten der Patientinnen und Patienten in der im April startenden und zwei Jahre dauernden Pilotphase entscheiden. Klären Sie Ihre Patientinnen und Patienten über die Nachteile, Kosten und möglichen Gefahren dieser fragwürdigen Aktion «netCare» auf. Hierfür haben wir Ihnen einen Flyer mit schlagkräftigen Argumenten aufbereitet, den Sie in Ihrer Praxis auslegen können. Für weitere Fragen zu «netCare» stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Rufen Sie uns einfach an.
Beste Grüsse aus St. Gallen Peter Sauter Geschäftsführer eastcare AG
«netCare»
In einer 2-jährigen Testphase, die im April beginnen soll, können Sie in der Apotheke eine medizinische Krankheits-Erstabklärung verlangen. Für 20 unterschiedliche Erkrankungen kann bei Bedarf zusätzlich ein Arzt per Videokonferenz zugeschaltet werden. Dieser versucht dann, per Videokamera eine Ferndiagnose zu stellen, und faxt gegebenenfalls ein Rezept zur Behandlung der vermuteten Erkrankung in die Apotheke.
Fakten zu «netCare» • Fr. 15.– für die Erstabklärung durch den Apotheker • Zusätzlich Fr. 48.– für die telemedizinische Abklärung durch einen Arzt • Versicherungen mit Medgate-Vertrag übernehmen die (telemedizinischen) Kosten • Kritik der Hausärztinnen und Hausärzte • Apotheker verfügen über keine ausreichende Ausbildung im Bereich der medizinischen
Diagnostik und Beurteilung von Kranken. • Eine körperliche klinische Untersuchung kann via Telemedizin nicht stattfinden,
die Diagnosestellung steht auf wackligen Beinen. • Es findet kein persönlicher Kontakt zwischen Arzt und Patient statt. • Gültige Arbeitsunfähigkeitszeugnisse können nicht ausgestellt werden. • Entgegen der Behauptung der «netCare»-Anbieter ist die Beratung durch die Apotheke
zusammen mit der telemedizinischen Abklärung durch einen Video-Arzt in der Regel deutlich teurer als eine Konsultation zur gleichen Fragestellung beim Hausarzt. So kostet eine Konsultation von 15 Minuten Dauer bei Ihrem Hausarzt lediglich Fr. 36.42 (im Vergleich zu den Fr. 63.– über «netCare»). Ganz zu schweigen von der umfassenderen und qualitativ besseren Versorgung. • Nach heutigen Schätzungen führt die telemedizinische Beratung in 50 Prozent aller Fälle nicht zu einem Behandlungsabschluss. Sie werden häufig doch noch einen Arzt aufsuchen müssen, womit zusätzliche Kosten entstehen.
Ihre hausärztliche Praxis kennt Sie, Ihre Krankheitsgeschichte und Lebensumstände und kann Ihre Symptome in einen Gesamtzusammenhang stellen. Eine gute und tragfähige Arzt-Patienten-Beziehung ist wichtig. «netCare» kann Ihnen dies niemals bieten.
Wir raten Ihnen deshalb: Verlassen Sie sich auf Ihre Erfahrung und Ihren gesunden Menschenverstand!
Ihre Hausärztinnen und Hausärzte der Ostschweiz
Liebe Patientinnen und Patienten
Ab April 2012 wird Ihnen in einigen Apotheken eine medizinische Dienstleistung namens «netCare» angeboten, die wir Ärztinnen und Ärzte als qualitativ fragwürdig und kostentreibend beurteilen.
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ARS MEDICI 3 ■ 2012